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Gürtelrose und Windpocken (Herpes Zoster) – eine Erkrankung mit Folgen

Den Begriff “Gürtelrose” haben viele Menschen sicherlich schon mal gehört. Es ist eine Diagnose, die doch recht häufig gestellt wird. In Deutschland erkranken etwa 400 000 Menschen jährlich an Gürtelrose. Allerdings ist wenigen Patienten bekannt, was der Erreger Herpes Zoster für Auswirkungen in unseren Körper haben kann.

Hier ein Nachtrag vom 23. Februar 2022 zum Zusammenhang von Herpes Zoster und Covid-19-Erkrankungen/-imfpungen.

Was ist Gürtelrose?

Auslöser dieser Erkrankung ist der Varicella-Zoster-Virus, der zu den Herpesviren gehört. Die Ersterkrankung sind die Windpocken, die man häufig schon als Kind bekommt. Bei den Windpocken besteht für Heilpraktiker ein Behandlungsverbot aufgrund des Infektionsschutzgesetzes. Nach einer überstandenen Windpockenerkrankung verbleibt das Virus inaktiv im Körper und kann zu einem späteren Zeitpunkt in Form der Gürtelrose erneut ausbrechen. Dies kommt häufig in einem Zustand der Immunschwäche des Patienten vor.

Die Gürtelrose betrifft die Haut und die Nerven. Sie tritt in der Regel in Form eines Hautausschlags häufig im Bereich des Rumpfes, Hals- und der Schulter auf. Es ist ein schmerzhafter Ausschlag mit flüssigkeitsgefüllten Bläschen, der sich wie ein Gürtel um den Oberkörper zieht. Die Flüssigkeit in den Bläschen enthält die Varicella-Zoster-Viren, die durch Schmierinfektion auf andere Personen übertragen werden können. Allerdings ist die Gürtelrose weniger ansteckend als die Windpocken. Diese können sich über Tröpfcheninfektion selbst über einen großen Abstand durch den „Wind“ übertragen, sowie auch durch die Bläschenflüssigkeit. Da die Windpockenerkrankung mit starkem Juckreiz einhergeht, kann durch Kratzen der Erreger über die Hände sozusagen leicht weitergegeben werden.

Gürtelrose – häufig auch nach Covid-19-Impfung/ -erkrankung

Dieser Abschnitt wurde am 23. Februar 2022 aufgrund mehrfacher Beobachtung ergänzt.

Ein neuer Zusammenhang ist mir bei der Behandlung von Post-Covid-Fällen begegnet: Patienten berichten von einer akuten Gürtelrose im zeitlichen Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung oder einer Covid-19-Impfung.

Dieser Zusammenhang kann entstehen, weil in beiden Fällen das Immunsystem in Alarmbereitschaft versetzt wird. Der Körper hat das bereits im Körper vorhandene Varicella Zoster-Virus dann unter Umständen nicht mehr unter Kontrolle.

In medizinischen Publikationen findet man zahlreiche Stimmen, die auf einen ähnlichen Zusammenhang aufmerksam machen.

Exemplarisch: Katz, J., Yue, S. & Xue, W. Herpes simplex and herpes zoster viruses in COVID-19 patients; Ir J Med Sci (2021); Eid, E., Abdullah, L., Kurban, M. and Abbas, O. (2021), Herpes zoster emergence following mRNA COVID-19 vaccine. J Med Virol, 93: 5231-5232.

Therapie der akuten Gürtelrose

Bei einer akuten Gürtelrose sollte der Patient möglichst frühzeitig einen Arzt aufsuchen. Die schulmedizinische Therapie besteht meist in Form von sogenannten Virustatika. Bei starken Schmerzen werden zusätzlich Schmerzmittel verordnet. Als Folge dieser Erkrankung kann es zu einer Post-Zoster-Neuralgie kommen. Diese Nervenschmerzen können sehr lange anhalten und werden in verschiedenen Stufen mit Schmerzmitteln oder Antidepressiva vom Hausarzt oder Neurologen behandelt. Diese Mittel sollen die Weiterleitung von Schmerzsignalen im Rückenmark unterdrücken.

Weitere Formen einer Varicella-Zoster-Erkrankung

Ist das Varizella-Zoster-Virus aktiv, befällt es meist die Nerven der Brust- und Lendenwirbelsäule. Es kann aber auch die Nerven des Gesichts befallen den Kopf, Rücken, Bauch und die Beine befallen. Ebenso kann es zum Herpes Zoster des Auges oder des Ohres kommen. Manchmal kommt es zu Sehstörungen, Gesichtslähmungen oder Schwindel.

Der naturheilpraktische Aspekt

Die Gürtelrose bzw. die Post-Zoster-Neuralgie kann von Heilpraktikern begleitend behandelt werden. Dabei besteht das Hauptaugenmerk meiner Meinung nach darauf, die Schmerzen zu lindern und damit den Schlaf und die Lebensqualität wieder zu verbessern sowie das Immunsystem zu stärken. Da die Nachwirkungen einer Gürtelrose sehr lange andauern können – durchaus Wochen, Monate oder sogar Jahre – ist es meiner Meinung nach sinnvoll, sich parallel zur ärztlichen Behandlung, alternative Hilfe zu suchen.

In meiner Praxis habe ich häufig Patienten/innen, die sehr frustriert mit der Diagnose und den damit verbundenen Dauerschmerzen sind. Da das Nervenkostüm dieser Patienten allgemein schon angegriffen ist, ist die Aussicht, sich eine sehr lange Zeit mit den Schmerzen, Schlafstörungen und der psychischen Belastung abfinden zu müssen oft sehr beängstigend.

Weitere Beschwerdebilder hinter Herpes Zoster

In den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass weitere Beschwerdebilder, die nicht offensichtlich in einem Zusammenhang mit einer Windpocken- bzw. Gürtelrose-Erkrankung stehen, mit dem Virus in Verbindung gebracht werden können. Hier möchte ich nur einige aus meiner Praxiserfahrung stichwortartig nennen:

  • Rückenschmerzen von Nacken bis Lendenwirbelsäule,
  • Ischiasschmerzen, die von der Lendenwirbelsäule bis zu den Füßen verlaufen können,
  • Fersensporn,
  • Knieschmerzen,
  • Übelkeit (mit oder ohne Schwindel),
  • Infektanfälligkeit,
  • allgemeine Nervenschmerzen am gesamten Körper,
  • nervöse Unruhe mit Schlafstörungen (mit und ohne Schmerzen).

Häufig treten solche Beschwerdebilder während oder nach einem Infekt auf. Oder auch nach einer durchgestandenen Gürtelrose-Erkrankung.

Was kann man naturheilkundlich gegen die Gürtelrose tun?

Homöopathie

Zunächst einmal kann man die Schmerzen direkt und das Immunsystem indirekt homöopathisch behandeln. Damit meine ich, dass man mit der homöopathischen Behandlung direkt auf die akuten Schmerzen positiv einwirken kann, was vom Patienten unmittelbar wahrnehmbar ist. Indirekt stärkt man dadurch das Immunsystem, nicht zuletzt dadurch, dass der Körper unter weniger Schmerzen leidet und auch der Schlaf dadurch verbessert werden kann.

Häufige Mittel die dabei in Frage kommen sind die Mittel Rhus toxicodendron und die Nosode Varicellinum (der potenzierte Erreger). Natürlich können noch weitere homöopathische Mittel in Frage kommen und ebenso eine konstitutionelle Behandlung kommt in Betracht. Man kann also symptomatisch die Krankheit bzw. die Symptome des Menschen behandeln und gleichermaßen den Menschen mit seiner persönlichen Konstitution.

B-Vitamine

Hierbei sind besonders die B-Vitamine zu berücksichtigen, da sie unter anderem für die Nerven, Entgiftung, Haut, Haare und Nägel, Wundheilung und Zellregeneration wichtig sind.

Sie müssen dem Körper durch Nahrung zugeführt werden. Die meisten B-Vitamine sind wasserlöslich und können dadurch nicht gespeichert werden. Daher benötigen wir eine regelmäßige Zufuhr dieser Vitamine.

Vitamin-C-Zufuhr/-Infusion

Auch Vitamin C ist wasserlöslich und muss regelmäßig dem Körper zugeführt werden. Darauf sollte man bei seiner täglichen Ernährung achten. Viele Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper benötigen Vitamin C. Und besonders ein gut funktionierendes Immunsystem benötigt ausreichend davon.

Bei einer chronischen Erkrankung bzw. bei Infektanfälligkeit und chronischen Entzündungen, kann trotz hoher Zufuhr über die Ernährung ein Vitamin-C-Mangel vorliegen, da nur eine bestimmte Menge über den Darm aufgenommen und der Rest wieder ausgeschieden wird. Durch eine Vitamin-C-Hochdosis-Infusion kann wesentlich mehr Vitamin C von unserem Körper aufgenommen werden.

Homöopathische Eigenblutbehandlung

Die homöopathische Eigenbluttherapie ist eine Reiz- und Regulationstherapie, die die Selbstheilungskräfte anregen soll. Durch diese Behandlung kann das körpereigene Abwehrsystem stimuliert werden.

Abschließend kommen natürlich auch andere Naturheilverfahren in Frage und auch weitere Nahrungsergänzungsmittel bzw. eine Ernährungsumstellung und Darmsanierung können sinnvoll sein.

Resümee

Eine Infektion mit der Gürtelrose kann unproblematisch verlaufen. Es kann aber auch vorkommen, dass dieser Erreger mehr Probleme macht, als man sich als Nichtbetroffener vorstellen kann. Oder man hat Beschwerden, die man nicht mit dieser Erkrankung in Zusammenhang stellt. In diesen Fällen ist es sinnvoll, sich professionelle Unterstützung zu suchen und bei der Behandlung ein breites Spektrum abzudecken.

Bitte beachten Sie, dass die Wirksamkeit der beschriebenen homöopathischen und naturheilkundlichen Behandlungsmethoden durch die Allgemeinmedizin nicht anerkannt sind. Darüber hinaus empfehle ich Ihnen, möglichst keine Selbstversuche mit Hochpotenzen zu machen. Näheres zu diesen beiden Aspekten finden Sie hier.

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